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25. Mai 2023
Das war das 1. Multilokale Symposium!
Nachschau zum Multilokalen Symposium - drei Tagen rund um Gehen und Bleiben, das Leben an mehreren Orten, hier und da und da und dort sein.


Von 10. bis 12. Mai 2023 veranstaltete die Technische Universität Wien an der landuni im Schloss Drosendorf das erste Multilokale Symposium. Drei Tage lang beschäftigten sich Wissenschaftler*innen, Studierende, regionale Akteur*innen und weitere interessierte Personen mit multilokalen Lebensweisen insbesondere in ländlichen Räumen – eine Nachschau.

Programmheft PDF3.41 MB

Ankommen mit Geh-Sprächen und Abendausklang im Salon

Der Mittwoch Abend stand ganz im Zeichen des Veranstaltungsortes. Die für manche weite Anreise (u. a. Deutschland und Luxemburg) sollte sich nicht nur inhaltlich lohnen – der Mittwoch Abend bat die Möglichkeit, das Schloss und die Stadt Drosendorf ausführlich zu erkunden. In „Geh-Sprächen“ ging es ausgehend vom Schloss über die Sommerpromenade bis zum Strandbad und über den mittelalterlichen Stadtkern wieder zurück. Sibylla Zech (TU Wien) und der Drosendorf-Zissersdorfer Bürgermeister Robert Feldmann erzählten, warum die landuni hier entstanden ist, wie sich eine multilokale Lebensweise auf die Gemeinde auswirkt und wie sich Drosendorf historisch entwickelte. Nach einem Abstecher ins Strandbad mit Bewirtung und spannenden Einblicken in die Sommerfrische an der Thaya ging es zurück zur Jause mit regionalen Produkten im Salon im Schloss Drosendorf.

Eröffnung

Moderatorin Martina Rizzo (GemNova) sprach zur Eröffnung mit Bürgermeister Robert Feldmann, Nationalratsabgeordneter Martina Diesner-Wais und Markus Tomaselli (Leiter Instituts für Städtebau, Landschaftsarchitektur und Entwerfen, TU Wien) sowie Isabel Stumfol (Center ländlicher Raum, Initiatorin des Forschungsprojektes, TU Wien), Kerstin Schmid (Koordinatorin der landuni, TU Wien) und Lena Schartmüller (Projektleiterin des Forschungsprojektes, TU Wien).

Vorträge, Podiumsdiskussion & Workshops

Nach der Eröffnung ging es direkt in die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Multilokalität. Themen waren die Multilokalität von Frauen (Tatjana Fischer, BOKU Wien) und die Mobilität von berufsbedingt Multilokalen (Claudia Hille, FH Erfurt). Außerdem brachte Johanna Lilius (Aalto University) eine finnische Perspektive ein.

Barbara Steinbrunner und Kerstin Schmid (TU Wien) präsentierten im Anschluss die Ergebnisse des TU-Forschungsprojektes „Räumliche Handlungsmöglichkeiten im Kontext Multilokalität und ländlicher Raum“, im Rahmen dessen das Symposium organisiert wurde. Lena Schartmüller (TU Wien, Projektleitung) diskutierte danach die regionale Dimension von multilokalen Lebensweisen und weitere Forschungsbedarfe mit Lena Greinke (Leibniz Universität Hannover) und Sibylla Zech (TU Wien).

Der Donnerstagnachmittag stand ganz im Zeichen von Vernetzung und Austausch. In Workshops von Felicitas Nadwornicek (neuland21 e. V.), Jakob Eder (FFG) sowie Lukas Dierer (Raumplaner) und Christina Jaritsch (Salzkammergut 2024) arbeiteten die Besucher*innen gemeinsam an aktuellen Fragen rund um Multilokalität im ländlichen Raum mit Fokus auf die Rolle von digitalen Orte, Beteiligung und Kontaktaufbau/–pflege sowie die Frage nach der Bereicherung und Belastung durch Multilokalität und Zweitwohnsitze in der Kulturhauptstadt-Region.

Abendausklang mit „Aussilahna & Hoamkema“

Das Weggehen – Hinauslehnen – und (wieder) Zurückkommen – Heimkommen – war auch Thema der öffentlichen Veranstaltung am Donnerstag Abend. In der Kapelle des Bürgerspitals wurde das vom BML finanzierte Projekt „Aussilahna & Hoamkema“ vorgestellt.  Viele Menschen ziehen im Laufe ihres Lebens von der Heimatgemeinde fort, machen Erfahrungen in dieser Zeit und wollen diese infolge des Heimkommens einbringen und ihre Heimatgemeinde aktiv mitgestalten. Welche Impulse dadurch entstehen können und was es zur Umsetzung von Ideen benötigt – das wurde im Rahmen des Projektes anhand von Impulssetzungen in Pilotgemeinden erforscht. Die Ergebnisse wurden im Rahmen der Veranstaltung präsentiert. Im Anschluss diskutierte Emilia Bruck (TU Wien) mit Sandra Schwarz (RMOÖ, Inn-Salzach-EUREGIO), Benjamin Altrichter (TU Wien, Verein Ruranauten), Elisabeth Gruber (Universität Innsbruck) und Isabel Stumfol (Projektleitung, TU Wien). Der Ausklang fand im tollen Ambiente des Bürgerspital-Innenhofs mit Feuer und Kartoffelgulasch statt.

Vorträge zu Praxis und temporärer Impulssetzung

Am Freitagvormittag begann das Programm mit Herangehensweisen an das Thema Multilokalität in der Praxis. Jakob Eder (FFG) gab Einblicke in das Verständnis von Innovationen in ländlichen Räumen, Sandra Schwarz (RMOÖ, Inn-Salzach-EUREGIO) und Christian Fuchsmayer (Verein kuli) berichteten von ihrer Arbeit mit dem Thema Multilokalität im Innviertel im Kontext der Regionalentwicklung und Vernetzung. Arthur Kanonier (TU Wien) stellte die soeben erschienene ÖROK-Studie mit Empfehlungen zum Umgang mit Freizeitwohnsitzen vor.

Den Abschluss machten inspirierende Projekte, die Impulse in ländlichen Räumen setzen. Kerstin Schmid (TU Wien) berichtete über die ersten drei landuni-Semester in Drosendorf, Nina Koth (RURASMUS) präsentierte das RURASMUS-Programm, über das Studierende mittels Aufs-Land-Semester in ländlichen Gemeinden aktiv sind. Maria Hamann (Future.Fellow, Masterstudierende Architektur) erzählte von ihrer Erfahrung als Future.Fellow, im Rahmen dessen sie das Konzept dorf.labor für die Alte Tischlerei in Michaelnbach entwickelte.

Vielen Dank an alle Mithelfenden!

Das Multilokale Symposium wurde im Rahmen des BML-geförderten Forschungsprojektes „Räumliche Handlungsmöglichkeiten im Kontext Multilokalität und ländlicher Raum“ organisiert. Seit rund eineinhalb Jahren beschäftigte sich das Projektteam bestehend aus der TU Wien, GemNova und neuland21 mit Multilokalität im ländlichen Raum – umso schöner war es, das Symposium tatsächlich im ländlichen Raum umsetzen und die Projektergebnisse damit auch in den ländlichen Raum zurückspielen zu können.

Vielen Dank an das BML für die Finanzierung des Projektes!

Vielen Dank an das gesamte Projektteam und die Projektpartner*innen für ihren Beitrag zum Gelingen des Symposiums sowie generell für die wunderbare Zusammenarbeit im Rahmen des Projektes!

Drosendorf bot sich ob des hohen Anteils an Nebenwohnsitzen und als Standort der landuni, eines weiteren Projektes der TU Wien, als optimaler Veranstaltungsort an. Die landuni ist seit 3 Semestern Ankerpunkt im ländlichen Raum für Forschung und Lehre – das Symposium ist die erste Veranstaltung dieser Art an der landuni.

Herzlichen Dank an dieser Stelle an das gesamte landuni-Team für die Unterstützung!

Eine nicht nur thematisch großartige Ergänzung zum Programm am Symposium war die Schlussveranstaltung des Projektes „Aussilahna & Hoamkema“ am Donnerstag Abend.

Vielen Dank an das Projektteam für eure Mithilfe und die Abendgestaltung!

Weitere Informationen zum Symposium