Das Multilokale Symposium wird im Rahmen des Projektes „Räumliche Handlungsmöglichkeiten im Kontext Multilokalität und ländlicher Raum“ organisiert. Donnerstag Vormittag (11.05., 11:50-12:50 Uhr) werden die Projektergebnisse vorgestellt und mit Expertinnen diskutiert.
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Forschungsprojekt: „Räumliche Handlungsmöglichkeiten im Kontext Multilokalität und ländlicher Raum“
Barbara Steinbrunner und Kerstin Schmid von der TU Wien präsentieren das qualitativ-explorative Forschungsprojekt „Räumliche Handlungsmöglichkeiten im Kontext Multilokalität und ländlicher Raum“. Die Ergebnisse umfassen Handlungsmöglichkeiten in den Handlungsfeldern Wohnen, Mobilität, Infrastruktur, Arbeiten und Teilhabe. Die vorgeschlagenen Maßnahmen wurden zielgerichtet auf die vielfältigen Bedürfnisse multilokal lebender Personen, ausgehend von den heterogenen Rahmenbedingungen in den unterschiedlichen ländlichen Räumen Österreichs und mit Fokus auf die sinnvolle Integration in bestehende Strategien und Planungsansätze entwickelt.
Ausgangspunkte war dafür die Arbeit mit konkreten Untersuchungsgebieten (Innviertel, Lungau, Gesäuse, Seefeld). Deren Heterogenität wurde in einer Charakterisierung bzw. räumlichen Analyse abgebildet und das Thema Multilokalität damit in einen räumlichen Kontext eingebettet. Im empirischen Teil wurden die Perspektiven gestaltender Akteur*innen auf unterschiedlichen Handlungsebenen (10 Ieitfadengestützte Interviews) und multilokal Lebender (3 Fokusgruppen mit 15 Teilnehmenden) eingebracht.
Podiumsdiskussion: Multilokalität im ländlichen Raum – quo vadis?
Ziel des Forschungsprojektes war es, auch den Stand des Diskurses zu Multilokalität im ländlichen Raums Österreichs und offene Fragestellungen zu dokumentieren. Den aus dem Projekt resultierenden weiteren Forschungsbedarf sowie aktuelle Fragen im Diskurs rund um Multilokalität im ländlichen Raum diskutiert Lena Schartmüller vom Forschungsbereich Städtebau an der TU Wien (Projektleitung Projekt Multilokal) mit zwei Expertinnen:
Lena Greinke ist Postdoc an der Leibniz Universität Hannover und gleichzeitig in der ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft in Forschung und Lehre tätig. Sie forscht zum Thema Multilokalität in ländlichen Räumen und ist u. a. Mitherausgeberin des 2021 erschienenen Buches „Temporäre An- und Abwesenheiten in ländlichen Räumen – Auswirkungen multilokaler Lebensweisen auf Land und Gesellschaft“. Zudem interessiert sie sich für Partizipation und die Entwicklung urbaner Räume. Derzeit koordiniert sie die DAAD Hochschulpartnerschaft Centres of the future.
Sibylla Zech ist seit 2008 Professorin am Forschungsbereich Regionalplanung und Regionalentwicklung an der Technischen Universität Wien. Sie lehrt und forscht praxisbezogen mit interdisziplinären Teams am Institut für Raumplanung, aktuell mit einem speziellen Fokus auf den ländlichen Raum. So ist sie beispielsweise Initiatorin des 2021 an der Fakultät für Architektur und Raumplanung eingerichteten Centers Ländlicher Raum sowie Promotorin der Landuni Drosendorf, dem Veranstaltungsort des Symposiums. In ihrem Büro stadtland (mit Standorten in Wien und Vorarlberg) steht prozessorientierte kommunikative Planung im Rahmen kooperativer Beteiligungsprozesse im Fokus.
Informationen zum Forschungsprojekt
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft finanziert. Das Projektteam besteht vonseiten der Technischen Universität Wien aus dem Institut für Städtebau, Landschaftsarchitektur und Entwerfen (Lena Schartmüller, Projektleitung), Forschungsbereich Soziologie (Dominik Hölzl, Fidelia Gartner, Alexander Hamedinger) und future.lab (Emilia M. Bruck, Kerstin Schmid, Barbara Steinbrunner). Das Projektteam wird durch die GemNova Dienstleistungs GmbH (Alois Ilmer, Martina Rizzo, vormals Roman Schöggl) und Neuland21 e. V. (Felicitas Nadwornicek, Anna Momburg, Silvia Hennig) komplettiert. Unterstützt wird das Projektteam von den lokalen Projektpartner*innen pilum digital GmbH (David Osebik), Leader-Region Mitten im Innviertel (Rita Atzwanger), Regionalmanagement Oberösterreich bzw. Inn-Salzach-EUREGIO (Sandra Schwarz, vormals Stefanie Moser), Gemeinde Göriach (Bürgermeisterin Waltraud Grall) und Biosphärenpark Lungau (Georg Macheiner). Das Projekt wurde vom Center Ländlicher Raum (Isabel Stumfol) initiiert.