Multilokalität betrifft große Teile der Bevölkerung. Ausschlaggebende Motive sind vorrangig die Ausbildung, Arbeit, Freizeit, Beziehung oder eine Kombination daraus. Aufgrund der Vielfalt an Ausprägungen decken die für Österreich meist herangezogene Anzahl der Nebenwohnsitze nur einen Teil der Multilokalen ab. Doch die räumlich heterogene Verteilung und Entwicklung der Anzahl der Nebenwohnsitze unterstreichen die Notwendigkeit, die Diversität räumlicher Gegebenheiten bei der Auseinandersetzung mit multilokalen Lebensweisen grundlegend miteinzubeziehen. Multilokale Lebensweisen wirken zudem unterschiedlich in und auf ländliche Räume. Sie können Herausforderungen und Chancen zugleich sein und bestehende Trends verstärken (beispielsweise zunehmender Bodenverbrauch). Um negativen Auswirkungen vorzubeugen beziehungsweise entgegenzusteuern und Potenziale zu nutzen, sollte Multilokalität differenziert in der Planungspraxis, insbesondere der Regionalplanung und –entwicklung, mitgedacht werden.
Projektergebnisse
Die vorliegende Studie baut auf wichtigen Grundlagenarbeiten und dem aktuellen Stand des Diskurses in den Raumwissenschaften und der Planungspraxis auf. Sie ergänzt durch einen vergleichenden Ansatz mit vier Untersuchungsgebieten, die ausgewählte ländliche Räume in Österreich repräsentieren. Zudem wird ein breiteres Spektrum an multilokalen Lebensweisen miteinbezogen und der damit einhergehende Handlungsbedarf für unterschiedliche Aufgabenbereiche der räumlichen Planung sichtbar gemacht.
In den fünf Handlungsfeldern Wohnen, Mobilität, Infrastruktur, Arbeit und Teilhabe wurden konkrete Handlungsmöglichkeiten konzipiert, die auf aktuelle Bedarfe reagieren und sich an bestehenden Planungsprozessen orientieren. Diese bilden das Kernergebnis der Studie und werden im ersten Teil des Berichts erläutert. Im zweiten Teil finden sich zwei ergänzende Vertiefungsstudien. Vertiefung 1 erfasst den aktuellen Forschungsstand rund um Multilokalität und multilokal Lebende, ergänzt aus der empirischen Arbeit in den Untersuchungsgebieten. Vertiefung 2 setzt sich mit Multilokalität in ländlichen Regionen Österreichs und planerischen Handlungsebenen in diesem Kontext auseinander. Auf Basis der Strukturanalyse der Untersuchungsgebiete und der Empirie werden aus Multilokalität resultierende Herausforderungen und Chancen für ländliche Regionen abgeleitet.
Zur Langfassung der Projektergebnisse
Zur Kurzfassung der Projektergebnisse (ohne Vertiefungen)
Dieses Projekt wird im Rahmen des Ressortforschungsprogramms über dafne.at mit Mitteln des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft finanziert. Das BML unterstützt angewandte, problemorientierte und praxisnahe Forschung im Kompetenzbereich des Ressorts. Zum Projekt auf dafne.at